Hot Topic: Palmöl

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Palmöl wurde ursprünglich aus den Ölpalmen der westafrikanischen Regenwälder gewonnen. Die Früchte der Ölpalme sind etwa 4-5cm gross und rötlich, mit festem gelblichem Fruchtfleisch und einem harten Kern. Aus dem Fleisch der Palmölfrucht wird Rohpalmöl gepresst, während aus dem Stein Palmkernöl gewonnen wird.

Palmöl hat viele Vorteile und ist weltweit das am häufigsten verwendete Pflanzenöl. Warum also gilt Palmöl für viele plötzlich als absolutes No-No?

Die Verwendung von Palmöl in Kosmetik, Lebensmitteln und als Kraftstoff ist heftig umstritten. Das grossflächige Anbauen der Ölpalmen hat nämlich weitreichende Folgen für Mensch, Tier und die Umwelt: Indigene Völker werden durch den Anbau von Ölpalmen für grosse Produzenten aus ihrem Lebensraum vertrieben, der Zugang zu sauberem Wasser und Luft wird eingeschränkt und nicht selten entsteht finanzielle Abhängigkeit zu den Palmölherstellern.

Weitere Leidtragende der Palmölindustrie sind bedrohte Tierarten wie Tiger, Nashörner, Elefanten und Orang-Utans, denn mit der Rodung oder Abbrennen des Regenwaldes um Platz für Ölpalmenplantagen zu machen schwindet der Lebensraum für die Menschenaffen. Der Verlust des natürlichen Regenwaldes betrifft besonders Malaysien und Indonesien. Dazu kommt, dass Palmölplantagen durch Treibhausgasemissionen den Klimawandel beschleunigen.

Aus diesen Gründen verzichten immer mehr Konsumenten auf Palmöl bzw. auf nicht zertifiziertes Palmöl. Dabei waren es gerade die Konsumenten, die Palmöl als gesündere Alternative für ungesunde Fette verlangten und so die Lebensmittelindustrie nachhaltig beeinflusst haben.

Derzeit enthalten etwa die Hälfte aller Lebensmittel Palmöl und die Lebensmittelindustrie spielt eine tragende Rolle bei der Palmölproduktion. Die Menge an Palmöl variiert von Produkt zu Produkt in der Regel zwischen 1% zB. in Brot , 4-5% in Schokolade und Pralinen und bis zu 15% in süssen und salzigen Snacks. Auch in konventioneller Kosmetik ist Palmöl regelmässig enthalten.

Die gute Nachricht ist: Durch die starke Stimme des Konsumenten und bewussteres Einkaufen bewegt sich der Markt bereits: Naturkosmetikhersteller verzichten entweder zur Gänze oder verwenden zertifiziertes und nachhaltiges Palmöl. Auch die grossen Lebensmittelkonzerne haben ihre Produktion entweder bereits auf nachhaltiges Palmöl umgestellt, wie zB. Nestlé, oder planen diese für 2015, darunter PepsiCo, Unilever, Danone, Mars, Kellog’s und andere.

Der international anerkannte Standard für nachhaltiges Palmöl sind die Richtlinien und Zertifizierung der RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) und in den letzten Jahren ist die RSPO von 10 auf über 1’500 Mitglieder aus 50 Ländern angewachsen. Ca. 15% des Palmöls ist nachhaltig und die Fläche auf der nachhaltiges und RSPO-zertifiziertes Palmöl angebaut wird ist fast halb so gross wie die Schweiz!

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Das klingt auf den ersten Blick besser als es ist. Branchenkenner prophezeien, dass viele der Konzerne das Ziel bis 2015 auf nachhaltiges Palmöl umzusteigen nicht schaffen werden. Grund dafür ist aber nicht, dass nicht genug zertifiziertes Palmöl verfügbar ist, auch wenn das oft als Grund vorgeschoben wird. Auch ist der Umstieg nicht so teuer, dass ihn die Konzerne sich nicht leisten könnten. Fakt ist, dass die Hälfte des nachhaltig produzierten Palmöls von den Herstellern nicht verkauft werden konnten. Das enttäuscht die Hersteller zertifizierten Palmöls und hält andere Hersteller davon ab ebenfalls auf nachhaltige Produktion umzusteigen.

Fast Facts Palmöl:
– Palmöl ist in einer grossen Anzahl an Produkten enthalten, von Shampoo über Kekse zu Lippenstift
– Die Palmölindustrie beschäftig direkt und indirekt Millionen an Menschen
– Konventionelle Palmölproduktion kann Menschen, Tieren und der Umwelt schaden
– Rund 60% der Schweizer Firmen verwenden RSPO-zertifiziertes Palmöl

Das kann man tun:
– Produkte von Firmen kaufen, die RSPO-zertifiziertes Palmöl verwenden
– nach dem RSPO-Siegel auf Produkten und den Websites von Herstellern suchen
– Geschäfte, Händler, Firmen und Unternehmen nach nachhaltigem und RSPO-zertifiziertem Palmöl fragen

 

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